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„Konfliktlandschaften – Besuch in Plaszów“ - ein Ausstellungsprojekt des Instituts für Kunst/Kunstpädagogik der Universität Osnabrück im Flandernbunker / Mahnmal Kilian
Am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar zeigt der Verein Mahnmal Kilian im und rund um den Flandernbunker künstlerische Installationen von Studierenden und Lehrenden der Universität Osnabrück, die im Rahmen eines interdisziplinären Forschungsprojekt entwickelt wurden. 2019 besuchte die Arbeitsgruppe „Konfliktlandschaften“ bestehend aus Vertreter*innen der Neusten Geschichte und Kunst/Kunstpädagogik unter Leitung von Dr. Frank Wolff, Ruppe Koselleck und Prof. Dr. Andreas Brenne die Gedenkstätten Auschwitz/Birkenau sowie das Areal des vormaligen Arbeits- und Konzentrationslagers Plaszow bei Krakau. Kooperationspartner waren das Museum für Gegenwartskunst in Krakau MOCAK und das Zentrum für verfolgte Künste in Solingen.
Eingang der Gedenkstätte Auschwitz 2019 [c] Ruppe Koselleck
Im Kontext einer explorativen Spurensicherung ging nicht allein um die Konstitution einer spezifischen Erinnerungskultur, sondern um die Identifizierung von sublimen Narrativen, die auf der Basis von Artefakten, Objekten und sozialen Praxen rekonstruiert wurden. Das besondere Spannungsfeld bestand in einer kollaborierten Auseinandersetzung auf der Basis historischer Rekonstruktion und einer sensitiven künstlerischen Forschung, die zwischen ästhetischen Erfahrungen und visuellen Interventionen oszillierte. Die Analyse der materiellen Kultur einer Region wurde kontrastiert durch künstlerische Interventionen, die nicht allein soziale Praxen sichtbar machten, sondern prospektiv alternative Perspektive und Handlungsoptionen auf die Shoa thematisierten.
Ruppe Koselleck mit seiner Konfliktlandschaft-Installation im Flandernbunker [c] Jens Rönnau
Die von Ruppe Koselleck kuratierte Ausstellung zeigt Arbeiten von Helene Baldursson, Andreas Brenne, Sarah Büchel, Nine Gerhard, Iwona Sasinska, Ella Malin Visse und Ruppe Koselleck, die ortsspezifisch arrangiert wurden. Zu sehen sind Filme, Tagebuchaufzeichnungen und überschriebene und eingeweckte Schreibmaschinentexte – verdichtete Zeitkapseln einer virulenten Erinnerung. Schwarze Bildfragmente können erhitzt um Erinnerungsschichten freizulegen und ein partizipatives Angebot thematisiert die habituelle Inkorporation physischer Merkmale von Gedenkstätten. Ein Arrangement von Trouvaillen verunklärt die Plausibilität von Artefakten und ein Aquarellzyklus erprobt Formen der Bildgebung.
Die Ausstellung läuft bis zum 25. April und wird geöffnet, sobald es die pandemische Situation zulässt.