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Interpretation eines LiDAR Modells des Lagergeländes
Das lasergestützte Fernerkundungsverfahren LiDAR (Light Detection and Ranging) bietet dagegen die Möglichkeit, die Oberfläche mit Hilfe von Laserimpulsen engmaschig “abzutasten”. Aus den reflektierten Impulsen ergibt sich ein genaues Modell der Oberfläche, aus dem schließlich mit mathematischen Verfahren die Vegetation und Bebauung ausgeblendet werden kann. Sichtbar bleibt die Bodenoberfläche.
Aus diesen Daten können dann sehr genaue Geländemodelle hergestellt werden. Oft geben LiDAR-Geländemodelle erste Hinweise auf die Lokation und Ausdehnung archäologischer Strukturen.
Im Fall Aschendorfermoor ist das Gelände durch die landwirtschaftliche Nutzung allerdings so weit verändert worden, dass sich kaum mehr Überreste der historischen Bebauung ausmachen lassen.
LiDAR Modell des Lagergeländes.
Im Bereich des Häftlingslagers selbst deuten sich im Geländemodell keine detektierbaren Befunde an.
Auf das Potential der Methode verweist allerdings die Beobachtung, dass die größeren zum Lager gehörenden Erdanlagen trotz ihrer Einebnung und Überpflügung sichtbar geblieben sind. Bis 1945 lag der nordöstlichen Lagerseite benachbart ein großer Sport- bzw. Appellplatz, der mit einem Erdwall umgeben war. Südlich davon befand sich ein Schießstand für die Wachmannschaften. Spuren beider Bauwerke sind tatsächlich noch in den vom Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) - Regionaldirektion Osnabrück-Meppen - zur Verfügung gestellten LiDAR-Daten sichtbar geblieben.
Die Konturen beider Bauwerke sind durch minimale Bodenwellen, die sich an der Geländeoberfläche im LiDAR-Modell abzeichnen, erkennbar.
Aus diesen Beobachtungen kann geschlossen werden, dass alle Befunde, aber vor allem die kleineren Strukturen, wie Erdaufwölbungen, die auf Grablagen hindeuten, aber auch die Stempelfundamente der Baracken etc. entweder abgetragen oder überdeckt worden sind. Hierauf deutet auch das in der Pflugschicht des Ackers, der heute das Häftlingslager überdeckt, in dichter Streuung auffindbare Baumaterial, das auf die Existenz des Lagers und seine Zerstörung hindeutet.
Das LiDAR-Verfahren erfasst die Bodenoberfläche, gibt aber keine Einblicke in den Untergrund. Um zu erfahren, ob sich Spuren überdeckter Lagerstrukturen und der Gräber bzw. Gruben im Untergrund erhalten haben, ist also die Anwendung geophysikalischer Methoden erforderlich.